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Fest der ungesäuerten Brote

Darum ist das jüdische Pessach-Fest ein besonderer Feiertag

  • Aktualisiert: 19.04.2024
  • 13:40 Uhr
  • Alena Brandt
Matzenbrot und die Haggada als Buch mit jüdischen Erzählungen - das gehört zum Pessach-Fest.
Matzenbrot und die Haggada als Buch mit jüdischen Erzählungen - das gehört zum Pessach-Fest.© Shutterstock / Inna Reznik

Jüdinnen und Juden feiern im Frühjahr Pessach, auch Passah genannt. Bei dem Fest kommt die Familie zusammen - dabei gibt es strikte Speise-Regeln. Was hinter den Traditionen steckt, warum das Fest gefeiert wird und wann es 2024 stattfindet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Pessach ist ein mehrtägiges Fest im Judentum. Es erinnert an die Befreiung der Juden und Jüdinnen aus der Sklaverei und den Auszug aus Ägypten.  

  • Das Pessach-Fest ist auch als Pascha, Passa oder Passah - und als Fest der ungesäuerten Brote bekannt.

  • Wann ist Pessach 2024? So wie Ostern im Christentum richtet sich das Datum nach dem Frühlings-Vollmond und variiert. 2024 findet das Fest vom 22 bis 30. April statt.

Inhalt

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Ursprung und Bedeutung des Pessach-Festes

Pessach gehört zu den wichtigsten jüdischen Feierlichkeiten. Es ist ein mehrtägiges Familienfest: Die Familie trifft sich, alle essen gemeinsam und zelebrieren religiöse Rituale. Diese erinnern an den Auszug der Jüdinnen und Juden aus Ägypten und das Ende der Sklaverei. Die Verbundenheit aller jüdischen Menschen und die Verbundenheit zu Gott steht im Fokus.

Dabei feiern Gläubige Gott als Retter und Erlöser des Volkes Israel, der das jüdische Volk aus der Knechtschaft führte und bei der Wanderung durch die Wüste über die Menschen wachte. Der Ursprung des Festes liegt in der Thora, den fünf Büchern Mose. Dort steht, dass es jedes Jahr zur Erinnerung an diese Ereignisse ein Fest geben soll. Zum Pessachfest pilgern viele Jüdinnen und Juden nach Jerusalem in Israel und beten dort im Tempel.

Das Pessach-Fest steht übrigens im Zusammenhang mit Ostern und den christlichen Kartagen. Bei beiden Festen geht es um die Erlösung durch den Messias. Außerdem fielen Tod und Auferstehung Jesus nach dem Neuen Testament auf die Pessach-Zeit.

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Wann feiern Gläubige Pessach?

🌕 Pessach feiern Jüdinnen und Juden am ersten Vollmond des Frühlings.

🎑 Das Fest fällt in den jüdischen Monat Nissan (auch Nisan), der in der Bibel als erster Monat des Jahres galt. Nissan ist der Monat der Gersten-Ernte. Pessach ist auch ein Erntedankfest.

📅  Im Jahr 2024 ist Pessach vom 22. April bis zum 30. April.

👨‍👨‍👦‍👦 Der Sederabend ist der erste Abend des Pessachfestes. Dabei gibt es traditionell einen Familien-Gottesdienst und gemeinsames Essen nach strikten Regeln. Das christliche Abendmahl ist an den Seder-Abend angelehnt.

🐑 Pessach und Ostern haben einen Ursprung und gleiche Symbole wie Lamm, Wein und ungesäuertes Brot. Dennoch fallen die Feste nur alle paar Jahre auf ein Datum. Das liegt etwa an den Unterschieden im christlichen und jüdischen Kalender.

Bildergalerie: Bräuche zum Pessach-Fest 

Traditionelle Speisen zum Pessach-Fest: Ungesäuertes Brot (Matze), Wein, Eier, Lammfleisch, Kräuter, Radieschen und Wein.
Traditionelle Speisen zum Pessach-Fest: Ungesäuertes Brot (Matze), Wein, Eier, Lammfleisch, Kräuter, Radieschen und Wein.© IMAGO / ecomedia/robert fishman
Am Seder-Abend sitzt die Familie gemeinsam am Tisch und liest aus der Haggada. Ein Buch mit Erzählungen über die Geschichte von der Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei und dem Auszug aus Ägypten mit Bildern, Anleitungen, Erzählungen und Liedern zum Pessach.
Am Seder-Abend sitzt die Familie gemeinsam am Tisch und liest aus der Haggada. Ein Buch mit Erzählungen über die Geschichte von der Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei und dem Auszug aus Ägypten mit Bildern, Anleitungen, Erzählungen und Liedern zum Pessach.© IMAGO / Newscom World
Die Klagemauer in Jerusalem ist eine religiöse Stätte, zu der viele jüdische Gläubige an Pessach pilgern.
Die Klagemauer in Jerusalem ist eine religiöse Stätte, zu der viele jüdische Gläubige an Pessach pilgern.© IMAGO / Newscom World
Frühjahrsputz mit Feuer! Vor dem Pessach-Fest werden im Haus alle Spuren von gesäuertem Brot entfernt - da gesäuerte Speisen während der Feiertage verboten sind. Orthodoxe Gläubige verbrennen sogar Speisereste.
Frühjahrsputz mit Feuer! Vor dem Pessach-Fest werden im Haus alle Spuren von gesäuertem Brot entfernt - da gesäuerte Speisen während der Feiertage verboten sind. Orthodoxe Gläubige verbrennen sogar Speisereste.© IMAGO / Xinhua
Traditionelle Speisen zum Pessach-Fest: Ungesäuertes Brot (Matze), Wein, Eier, Lammfleisch, Kräuter, Radieschen und Wein.
Am Seder-Abend sitzt die Familie gemeinsam am Tisch und liest aus der Haggada. Ein Buch mit Erzählungen über die Geschichte von der Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei und dem Auszug aus Ägypten mit Bildern, Anleitungen, Erzählungen und Liedern zum Pessach.
Die Klagemauer in Jerusalem ist eine religiöse Stätte, zu der viele jüdische Gläubige an Pessach pilgern.
Frühjahrsputz mit Feuer! Vor dem Pessach-Fest werden im Haus alle Spuren von gesäuertem Brot entfernt - da gesäuerte Speisen während der Feiertage verboten sind. Orthodoxe Gläubige verbrennen sogar Speisereste.

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Strenge Regeln zu den Speisen an Pessach

Zum Pessachfest tischen jüdische Gläubige bestimmte Speisen auf - andere sind hingegen streng verboten. Welche Symbolik hinter bestimmten Speisen steckt:

🍞 Brot mit Sauerteig ist zum Pessachfest verboten - so wie auch andere gesäuerte Speisen. Nur ungesäuertes Matzenbrot ist erlaubt. Das soll daran erinnern, dass die Israeliten bei der Flucht aus Ägypten in Eile waren und keine Zeit hatten, das Brot aufgehen zu lassen. 

🍊Eine Orange auf dem Teller am Sederabend - diesen Brauch gibt es in queeren und feministischen Kreisen. Die Frucht soll an ausgegrenzte Menschen erinnern.

🐑 Das Lamm ist ein Opfersymbol und steht für Reinheit und Frieden. Am Pessachfest steht es traditionell auf dem Speiseplan und erinnert zudem an den Auszug aus Ägypten.

🍷 Vier Becher Wein am Sederabend symbolisieren vier Arten der Befreiung von Fremdherrschaft. Der Wein steht für Freiheit.

🥚 Ein Ei auf dem Teller symbolisiert das Feiertagsopfer und die Trauer um den zerstörten Tempel.

🌿 Bittere Kräuter stehen für die bitteren Zeiten der Sklaverei.

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